Die Unerreichten erreichen

Revival in Kambodscha!

Wie alles begann

Die Art, wie der Herr mich nach Kambodscha rief, war besonders. Ich hatte gerade meine zweite Evangelisation in Äthiopien als Evangelisations-Direktor für CfaN beendet. Nach sechs intensiven Monaten, mit einer Sechstagewoche, oft 18 Stunden am Tag, war ich erschöpft. Ich wollte nach Hause und mich ausruhen.

Doch auf dem Weg zum Flughafen stoppte mich ein Polizist, willkürlich und grundlos. Er zog seine Waffe und zielte direkt auf meinen Kopf. Ich war geschockt, konnte aber ruhig bleiben. Nach einer kleinen Diskussion ließ er mich gehen.

Das war das Letzte, was ich gebrauchen konnte. Ich buchte mir das nächstbeste Hotel, nur um zu duschen. Ich war müde. Doch plötzlich geschah etwas Besonderes. Obwohl ich weder betete noch Lobpreis machte, erfüllte die Gegenwart des Heiligen Geistes mein Zimmer.

Ein Download vom Heiligen Geist

Genau dort, in diesem Hotelzimmer, sprach der Heilige Geist mit mir. Er gab mir einen Plan, ein komplettes Download dessen, was Er in Kambodscha tun wollte. Er zeigte mir, wie man Evangelisationen mit Gemeindegründungen, Training und der Multiplikation einheimischer Evangelisten kombiniert – und wie wir eine Bewegung initiieren könnten, die auch ohne uns vor Ort weitergehen würde. Es war alles da. Drei Stunden fühlte ich mich wie ein Computer – in dessen Seele jemand hineinprogrammierte.

Zwei Monate später bereiste ich ganz Kambodscha, um Pastoren und geistliche Leiter zu treffen. Zu meiner Überraschung begegnete ich sehr schnell einer nationalen christlichen Führungspersönlichkeit. Innerhalb von zehn Tagen gingen die Türen weit auf. Sie versicherten mir: „Wir heißen Great Harvest willkommen, hier in Kambodscha zu dienen.“ Sie sagten uns ihre Unterstützung zu, dass die Gemeinde im ganzen Land komplett hinter uns stehen würde. Was für eine Gunst!

Wir begannen, einheimische Evangelisten zu trainieren

Wenige Wochen später, im Februar, veranstalteten wir das erste CfaN Jesus Camp in Siem Reap. Nach viel Reklame und dem Anwerben einheimischer Evangelisten sahen wir, wie Zehntausende zu Christus kamen.

Dann gingen wir nach Süden in die Provinz Takeo, wo wir die stärkste Unterstützung erlebten. Dort trafen wir Pastor Lekru Ratha. Er lud uns in ein Restaurant ein, ohne uns zu kennen, und ließ uns zur Begrüßung sehr teuren Hummer servieren. Es zeigte seinen tiefen Respekt und seinen Eifer für das Reich Gottes. Heute sind wir gute Freunde. Von Anfang an war er demütig und hungrig, er brannte für Gott. Als Leiter der Christen in der Provinz Takeo wurde er zu unserem Hauptansprechpartner, um die Bewegung aufzubauen.

77 Evangelisten im Einsatz

Dann stieß unser Team dazu: von CfaN ausgebildete Evangelisten aus der ganzen Welt und Absolventen des Jesus Camps aus Kambodscha – und schon bald waren 77 Evangelisten im Einsatz. Wir begannen Jugendevangelisationen in Hunderten von Bildungseinrichtungen. Wir lernten, wie wir ganze Dörfer erreichen konnten. Wenn wir mit dem Dorfleiter anfingen und seine Gunst gewannen, würde er das ganze Dorf zusammenrufen, um das Evangelium zu hören. Das wurde zu unserer Strategie.

Und wir erlebten Unglaubliches. Menschen, die zum ersten Mal den Namen Jesus hörten. Weinende Kambodschaner, die mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. Wunder, die sich vor unseren Augen ereigneten. Das Evangelium funktioniert in Asien genauso wie in Afrika and überall sonst auf der Welt.

Jeden Tag in neue Dörfer

Jetzt überfluteten wir an jedem einzelnen Tag unerreichte Dörfer. Manche Teams predigten vor jungen Leuten, anderen in den Dörfern. Wir arbeiteten auch an den Evangelisationen, indem wir alle 200 Hauskirchen mobilisierten, die in einer Provinz mit einer Million Menschen existierten.

Dann legten wir noch einen drauf – mit Mini-Evangelisationen. Ich hatte den Herzenswunsch, Einheimische auszubilden, wollte aber auch unseren von CfaN ausgebildeten Evangelisten ihre erste Chance geben, auf einer Bühne zu predigen. Daher organisierte ich alle zwei Wochen eine kleinere Evangelisation. Dazu mobilisierte ich die Gemeinden eines Bezirks und bildete sie in Nacharbeit und in Seelsorge aus. Dann brachten wir sie mit Bussen zum Event. Und es funktionierte.

Ganze Dörfer hörten das Evangelium. Orte mit 500 Einwohnern sahen jeden Abend 1000 Besucher – Menschen strömten von überall her. Sie hatten den Namen Jesus noch nie gehört, kein einziges Mal. Doch jetzt gab es einen Prediger, und sie hörten das Evangelium. Die Kambodschaner begannen, an das Evangelium zu glauben.

Gemeindegründung in jedem Dorf!

Wir machten Nacharbeit, nahmen die Kontaktdaten der Neubekehrten auf und luden sie am kommenden Sonntag in die Gemeinde ein. Und sie kamen! Nach jeder Evangelisation in jedem Dorf mussten wir uns beeilen, das Gemeindegebäude fertigzustellen. Und am Sonntag, als wir die Gemeinde feierlich eröffneten, quoll es vor Menschen über! Wir hätten die Gemeindegebäude dreimal so groß bauen können, es gab so viele Frischbekehrte. Wir eröffneten jede Gemeinde mit Lobpreis, Danksagung und einer weiteren evangelistischen Predigt – und beendeten den Gottesdienst mit Massentaufen. Manche wurden in einer kleinen Wanne getauft, andere in einem Teich. Doch alle wurden getauft und bekannten öffentlich ihren Glauben.

Jesus war in Kambodscha am Wirken.

1.000 Bekehrungen in einem 200-Seelen-Dorf

Nach der Hälfte der Zeit kamen zwei junge Männer aus Amerika, Aaron und Kaleb, um uns zu filmen und alles zu dokumentieren, was wir taten. Damals stand das Neujahr der Khmer am 15. April kurz bevor. Dazu planten wir ein Event in einem Dorf mit nur 200 Bewohnern. Eine Absolventin des Jesus Camps hatte dort etwas Land, auf dem sie eine Gemeinde gründen wollte. Daher beschloss sie, dort eine Evangelisation zu machen und die erste Gemeinde mit ihr als Pastorin zu gründen.

Es war nicht leicht, das kambodschanische Neujahr machte es schwieriger. Jeder hatte Urlaub und feierte mit seiner Familie. Niemand wollte arbeiten. Doch wir hatten keine Wahl. Letztendlich fand die Evangelisation statt. Über 1000 Menschen kamen, von denen über 750 gerettet wurden – in einem 200-Seelen-Dorf!

Ich habe selbst kaum gepredigt, sondern ließ den anderen den Vortritt. Ich wollte, dass die Einheimischen und unsere Cfan-Evangelisten es erlebten, denn in einem Land wie diesem ist Multiplikation der Schlüssel. Je mehr wir es selbst loslassen, desto mehr gewinnt das Land, und das war unser Ziel.

Wunder in letzter Minute

Am Mittwochabend, dem letzten Abend der Evangelisation, sagten wir den Neubekehrten: „An diesem Sonntag feiern wir Gottesdienst.“ Doch schon am Donnerstag hatten wir ein großes Problem: kein Gebäude, keine Arbeiter und kein Geld. Wir hatten nichts in der Hand, und bis Sonntag waren es nur noch drei Tage!

Ich wusste: Wenn wir warteten, könnten die Frischbekehrten in den Buddhismus zurückfallen. Es ging nicht darum, ein Programm durchzuführen oder ein Versprechen einzuhalten, sondern es war ein Kampf um ihren Seele.

Daher gaben wir alles. Wir suchten, wir fragten. Die meisten feierten. Doch einige Wenige waren bereit, für den dreifachen Lohn zu arbeiten. Einige unserer Evangelisten wurden durch unsere Beharrlichkeit so inspiriert, dass sie ihre Einsätze stoppten und beim Gemeindebau mithalfen. Langsam kam Geld herein. Selbst die Kameraleute gaben etwas.

Und tatsächlich: Eineinhalb Stunden vor dem Sonntagsgottesdienst war die Kirche fertig. Halleluja! Ein Gebäude, für das man zwei Wochen gebraucht hätte – wir bauten es in drei Tagen.

Und dann kam der Schock. Von den 200 Dorfbewohnern erschienen 160 Neubekehrte. Die Gemeinde war brechend voll. Menschen standen draußen. Wir waren überwältigt. Aaron und Kaleb fehlten die Worte. Uns allen wurde bewusst: Es ist möglich. Es funktioniert, in Jesu Namen.

Du kannst das Evangelium im 10/40-Fenster predigen und eine Gemeinde bauen. Du kannst sehen, wie sich ein ganzes Dorf Jesus zuwendet. Dutzende Generationen buddhistischer Religion – völlig auf den Kopf gestellt durch eine einzige Predigt des Evangeliums!

Gott beauftragte uns, noch weiter zu gehen

Wir reisten nach Süden, in Grenznähe zum kommunistischen Vietnam, an einen Ort namens Kaoh Andeat. Dort gab es in einem Umkreis von 35-Autominuten keinen einzigen Christen. Kein einziger Jesusnachfolger war bisher dort gewesen. Keine Kirche weit und breit, vom Evangelium ganz zu schweigen. Keinerlei christliche Präsenz und nicht die leiseste Ahnung, was Christsein ausmachen könnte.

Doch unsere Teams fuhren dorthin. Und zum allerersten Mal wurde das Evangelium in Khao Andeat gepredigt. Dieser Bezirk musste 2000 Jahre warten, um die gute Nachricht zu hören!

125 Menschen versammelten sich, von denen 80 ihr Leben Jesus gaben. Wir gründeten die allererste Gemeinde in Khao Andeat. Es gibt sie noch und sie wächst weiter. Ausgebildete Pastoren sind dorthin gezogen und werden bald weitere Gemeinden gründen!

CfaN-Absolventen kamen zum Predigen

Endlich kam der Tag unserer ersten Great Harvest Großevangelisation. Dazu reisten die Evangelisten Nathanael Ehn, Kaisa Fischer und Clem Lo per Flugzeug an – alle Absolventen unseres CfaN-Bootcamps. Über 6.000 Menschen versammelten sich. Über 35.000 hörten über Livestream oder Radio zu. Über 2.000 Radios wurden im ganzen Land in unerreichten Gebieten eingeschaltet. Wir wissen, dass viele das Evangelium zum ersten Mal hörten.

Wir erlebten erstaunliche Wunder! Ein Zwölfjähriger wurde gerettet und mit dem Heiligen Geist erfüllt. Er begann nach einer Gemeinde und einer Bibel in seiner Sprache zu suchen. Mittlerweile erzählt er anderen von Jesus. Eine Frau, die neun Jahre lang Schulterschmerzen hatte, wurde geheilt. Lahme begannen zu gehen. Augen öffneten sich. Beine, die im Völkermord verletzt wurden, wurden geheilt.

Zusätzlich verteilten wir über 2.000 Bibeln und dokumentierten 2.881 Bekehrungen. Doch das ist noch nicht alles.  

Die Zahl der Christen in Kambodscha ist dieses Jahr um 50 Prozent angewachsen!

Krasses Gemeindewachstum

Manche Gemeinde, die zehn Jahre lang acht Mitglieder hatten, haben plötzlich 80. Hunderte von Gemeinden wuchsen um über 1.000 %. Erweckung brach aus. Und sie hat nicht aufgehört. Die ganzheitliche Erweckungsstrategie, die der Herr mir in Äthiopien gegeben hatte, brachte genau das, was sie bringen sollte: echte, authentische Erweckung auf allen Ebenen!

Seit wir Kambodscha verlassen haben, sind unsere Jesus Camp Absolventen weiterhin im Einsatz. Sie haben nicht angehalten, sondern weitergepredigt und neue Gemeinden gegründet. Sie haben mittlerweile über 60 unerreichte Dörfer erreicht – und über 58 neue Gemeinden gegründet, ganz auf sich gestellt. Im Durchschnitt gründen sie zwei neue Gemeinden pro Tag, wo es noch nie welche gab.

Einheimische Evangelisten haben mehr Menschen zu Jesus gebracht als die Evangelisation selbst!

In Kambodscha herrscht Erweckung. Und wir werden zurückkehren. Dies ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang. Wir sind Evangelist Daniel Kolenda und CfaN von Herzen dankbar. Danke, dass ihr Arbeiter multipliziert und mit Great Harvest Ministries zusammenarbeitet, um Kambodscha zu dienen. Danke, dass ihr an uns glaubt und uns unterstützt.


Evangelist Dario Giustino

Hilfst du uns, noch mehr Arbeiter in die Ernte zu schicken?