Audio-Botschaft

Deine Axt schärfen

Man erzählt sich die Geschichte eines jungen Mannes, der als Waldarbeiter eingestellt wurde, um im Wald Bäume zu fällen. Als der Vorarbeiter ihn am ersten Tag arbeiten sah, war er war sehr beeindruckt von der Geschwindigkeit, Kraft und Geschicklichkeit des jungen Mannes. Doch im Lauf der Woche ließen seine Leistungen immer mehr nach. Nach ein paar Wochen war er nur noch in der Lage, einen Bruchteil der Bäume zu fällen, wie am ersten Tag. 

Schließlich kam der Vorarbeiter zu ihm und sagte: „Mein Sohn, du hast so gut begonnen, doch jetzt bist du echt ins Hintertreffen geraten. Wenn du deine Leistungen nicht verbesserst, werden wir dich kündigen müssen.“ „Das verstehe ich nicht“, sagte der junge Mann, „ich arbeite genauso hart wie am Anfang und sogar noch härter. Ich kann mir nicht erklären, warum meine Zahlen so nach unten gegangen sind.“

„Wie oft hast du denn deine Axt geschärft?“, fragte der Vorarbeiter. „Gar nicht“, antwortete der junge Mann, „dazu bin ich zu beschäftigt.“

Du weißt, mein Freund, scharf zu bleiben geschieht nicht automatisch. Es ist etwas, in das wir kontinuierlich hineininvestieren müssen. Wie oft nimmst du dir Zeit, um auszuruhen, zu studieren, zu beten – um scharf zu bleiben? Wenn deine Antwort ist, dass du dafür zu beschäftigt bist, dann bist du wirklich zu beschäftigt.

Das Versäumnis, deine Axt zu schärfen, wird dich, auf lange Sicht gesehen, viel kosten. Doch wenn du dir die Zeit nimmst, scharf zu bleiben, wirst du produktiver und fruchtbarer werden – und dafür weniger Zeit und Energie benötigen. Es ist eine Investition in dich selbst, die sich wirklich lohnt.

Gedanken von Daniel Kolenda
in Anlehnung an sein Buch ‚Lebe − bevor es zu spät ist‘