Audio-Botschaft

Zuhören

Vor einigen Jahren sah ich in einer Gemeinde, in der ich gepredigt hatte, wie einer der Neubekehrten mit einem Diakon sprach. Ich hörte den jungen Mann sagen: „Ich bin noch nicht lange Christ, und ich habe Mühe mit dem Beten.“ Der Diakon sagte: „Junger Mann, Beten ist einfach. Es ist einfach Reden mit Gott. Sprich doch mit ihm, so wie du mit einem Freund sprichst.“

„Ja, das mache ich“, sagte der junge Mann. „Aber nach fünf Minuten habe ich alles gesagt, was mir einfällt. Und ich habe gehört, dass andere stundenlang beten. Wie kann man denn so lange beten? Was sagen sie?“ Der Diakon fing an zu erklären: „Zunächst“, sagte er, „schreibst du auf ein Blatt Papier eine Liste mit den Namen all deiner Freunde und Verwandten. Dann schreibst du eine Liste von dem, was du alles von Gott brauchst. Dann kannst du noch eine Liste davon machen, wofür du dankbar bist …“ Und die Liste der Dinge, über die man mit Gott sprechen konnte, wurde immer länger und länger. Nachdem der Diakon seinen Rat gegeben hatte, nahm ich den jungen Mann beiseite und sagte zu ihm: „Möchtest du wirklich das Geheimnis des Gebets kennen?“ 

„Ja“, sagte er, „bitte, sag mir doch was es ist.“

Ich sagte: „Ich kann es dir in einem einzigen Wort beschreiben: zuhören.“

Lieber Freund, vielleicht ist es das, was auch in deinem Gebetsleben fehlt. Wann hast du das letzte Mal still vor Gott gesessen – mit keinem anderen Ziel, als nur bei ihm zu sein? Wenn du Gottes Stimme hören möchtest, dann musst du ihm auch die Gelegenheit geben, zu dir sprechen zu können.

Gedanken von Daniel Kolenda
in Anlehnung an sein Buch ‚Lebe − bevor es zu spät ist‘